Wer beim Tesla Model S Plaid Reichweite und Leistung testen möchte, sollte vorher zum Orthopäden. Die irrsinnige Beschleunigung – 2,48 Sekunden von Null auf Hundert – drückt den Piloten rücklings in den Sitz. Dafür braucht es eine gesunde Wirbelsäule. Und dank des Lenkers Nerven aus Stahl.
Tesla Model S Plaid Reichweite und Leistung
Die 1.020 PS sind ebenso spitze wie die 600 Kilometer, die der Tesla Model S Plaid als Reichweite schaffen soll – das ist genial. Doch der Wahnsinn lauert nur eine Serpentine weiter, denn um die Rakete in der Spur zu halten, braucht es keinen Führerschein, sondern Erfahrung an der Spielkonsole.
Yoke ist ein Joke – fast
Das Lenkrad ist nämlich kein Rad, sondern eine Mischung aus Gamepad, Formel-1-Lenkvorrichtung und Kampfjet-Steuerung. Es heißt „Yoke“ und wäre fast ein Joke, wenn es einem auf engkurvigen Strecken nicht ständig abzugleiten drohte. Da vergeht einem das Lachen.
Affenzahn auf der Straße…
Die Laune bessert sich aber schnell, wenn man beim Tesla Model S Plaid die Höchstgeschwindigkeit erwähnt. Die gibt Tesla nämlich mit 322 km/h angegeben.
Fragt sich nur, wo man diesen Affenzahn ausleben soll. Und wie testet man die Beschleunigung? Höchstens mitten in der Nacht auf einer unbefahrenen Autobahn “in the middle of nowhere”.
Auch das ist der schiere Wahnsinn, nicht mal zweieinhalb Sekunden braucht die amerikanische Bestie, um die 100 Stundenkilometer zu knacken.
…und Affenzahn bei der Ladezeit des Plaid
Damit wieder zum Genie, das diesem – nun ja – Auto innewohnt. Tesla hat eine Batterie entwickelt, die in nur 15 Minuten so geladen werden kann, dass es für 322 Kilometer reicht. Das ist möglich, weil die Ladeleistung stattliche 150 kW beträgt. Die Kapazität des Akkus liegt übrigens bei 130 kWh.
Doch zurück zur Ladezeit: Wir scheinen jetzt langsam an einen Punkt zu kommen, an dem auch lange Strecken mit dem Elektroauto gut bewältigt werden können. Also jedenfalls, wenn wir irgendwann mal eine vernünftige Ladeinfrastruktur bekommen sollten.
Wie fährt sich das Tesla Model S Plaid?
Gewöhnungsbedürftig ist dank der Lenkvorrichtung noch untertrieben. Der Lenker flippt einem gern mal aus der Hand, wenn die Kurve eng ist oder eine Schikane gefahren werden muss. Über die Geschwindigkeit und den Anzug haben wir schon gesprochen, über das Noise-Cancelling-System noch nicht.
Das unterdrückt sämtliche Geräusche von außen und ist mindestens so futuristisch wie das Cockpit mitsamt dem Touchdisplay. Wie in diesem Wagen trotz des riesigen Akkus immer noch Platz für 793 Liter Kofferraumvolumen sein kann, bleibt Elons Geheimnis.
Und sonst? Der Tesla Model S Plaid verfügt über eine Konsole, in der Fahrerin und Beifahrer jeweils ihre Smartphones induktiv aufladen können. Für die Kinder auf der Rückbank ist gesorgt: Ein nach hinten weisendes Display erlaubt es den Passagieren im Fond, während der Fahrt Videos zu gucken und Videospiele zu zocken. Vielleicht Need for Speed Unbound ode gar Grand Theft Auto?
Tesla Model S Plaid: Der Preis
Eins ist klar: Elon Musk wäre nicht der reichste Mensch der Welt, wenn er seine Elektrofahrzeuge zu Spottpreisen verscherbeln würde. Doch die 138.000 Euro für dieses Modell sind schon eine Hausnummer. Andererseits: Der BMW i7, der dem Tesla Model S Plaid bei den technischen Daten wohl noch am nächsten kommt, kostet auch knapp 136.000 Euro.
An die Werte des Tesla kommt das Auto der Münchner Konstrukteure aber längst nicht ran. Über die 240 km/h in der Spitze und 4,7 Sekunden, um auf 100 zu kommen, dürfte Elon Musk müde lächeln.
Sie wollen in den Genuß von 1.020 PS kommen und das Gefühl haben, einen Dragster wie ein Flugzeug zu steuern? Dann folgen Sie diesem Link für Details zum Plaid.
Image Credit / Bildquelle: tesla.com / youtube.com
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